Im Krankenhaus sagte man mir, daß sie keine Erklärung für die vorzeitige Plazentalösung haben. Nur soviel: es sind mehrere ungünstige Faktoren zusammen aufgetreten, die jeder für sich schon nur sehr selten vorkommen, und in dieser Kombination eigentlich gar nicht vorkommen. Auf die Frage nach einem Wiederholungsrisiko sagte man mir: "Keine Angst, Sie haben Ihre Statistik erfüllt!".

Erst mein Gynäkologe sagte, daß es eine mögliche Ursache gäbe, die man über eine einfache Blutuntersuchung (APC-Resistenz) nachweisen, bzw. ausschliessen kann.

Nach einer Woche bangem Warten dann das Ergebnis:

Es wurde bei mir eine heterozygote Faktor-V-Leiden-Mutation nachgewiesen, d.h. daß in meinem Fall ein 8fach erhöhtes Risiko für Thrombosen und Embolien besteht, welches sich in körperlichen Belastungssituationen wie z.B. Schwangerschaft, Bettlägerigkeit, Verletzungen, chirurgischen Eingriffen, schweren Infektionen und Diarrhoe sowie längeren Auto-, Bahn- und Flugreisen noch erhöht.

Außerdem kommt es bei Schwangeren mit diesem Gendefekt gehäuft zu späten Fehl- und Totgeburten durch eine vorzeitige Plazentalösung.

In solchen Situationen kann man dem Risiko durch Spritzen von Heparin entgegen wirken.

Bei der Faktor-V-Leiden-Mutation handelt es sich um einen vererbbaren Gendefekt.

Wie sich jetzt herausstellte, wurde dieser Gendefekt 2001 bei meiner Mutter festgestellt, nachdem sie einen schweren Schlaganfall hatte. Ich habe es in ihren Krankenhausberichten nachgelesen, die mir mein Vater nach ihrem Tod mit den Worten "Vielleicht kannst Du da mal was mit anfangen." gegeben hat.

Warum hat uns keiner der behandelnden Ärzte damals auf diesen Gendefekt hingewiesen???



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